Luzie in den Wolken
von Charlotte Lucas
Ein kleines Mädchen, ein roter Luftballon und eine zweite Chance im Leben
Gabriel Bach, ein ausgebrannter Bestsellerautor in der Krise, sitzt an der Elbe, als ein roter Luftballon vorbeifliegt, an dem ein Zettel befestigt ist. Darauf steht: »Liber Got, mein Papa ist bei dir im Himell – kannst du mir nicht bite einen neuen schikken? Von ganzem Hertzen, deine Luzie in den Wolken.« Als Gabriel diese Worte liest, kommt ihm zum ersten Mal seit Langem wieder eine Idee, die eine Lawine von Ereignissen in Gang setzt, die nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben von Luzie und ihrer Mutter Miriam völlig auf den Kopf stellen wird …
Auszug des Klappentexts
Eine charmante und emotionale Geschichte, wie sie das Leben selbst schreiben könnte.
Ein paar Worte vorweg
Diese Literaturkritik ist dem Roman »Luzie in den Wolken« von Charlotte Lucas gewidmet. Das Buch wurde mir vom netten Verlagsteam des ATLANTIK Verlags zur Buchbesprechung angeboten.
Ich muss gestehen, dass meine Freude wirklich groß war, weil ich vor einigen Jahren bereits die drei weiteren Charlotte-Lucas-Romane gelesen hatte. Damit war klar: »Luzie in den Wolken« muss ich unbedingt lesen.

Die Frau hinter der Geschichte…
…heißt eigentlich Wiebke Lorenz, und mit »Luzie in den Wolken« veröffentlicht sie ihren vierten Roman unter dem Pseudonym Charlotte Lucas.
Die bekannte Journalistin und Schriftstellerin wurde 1972 in Düsseldorf geboren, studierte in Trier Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften und schrieb bereits während des Studiums ihren ersten Roman. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg und arbeitet u. a. als freie Autorin für verschiedene Zeitschriften und schreibt gemeinsam mit ihrer Schwester Frauke Scheunemann als Anne Hertz ebenfalls Frauenliteratur.
Der erste Charlotte-Lucas-Roman »Dein perfektes Jahr« wurde 2023 vom ZDF verfilmt.
»Luzie in den Wolken«
Gabriel Bach ist ein erschöpfter und mit dem Dasein hadernder Bestsellerautor des Verlagshauses Griefson & Books. Sein Verleger und Freund Jonathan vermag es nicht, seinem wichtigsten Autor aus der Lethargie der Hoffnungslosigkeit zu verhelfen und ihm den Sinn des Lebens aufzuzeigen.
Tief in der Krise, gefangen in einer Schreibblockade, sitzt Gabriel an der Elbe, als ein roter Luftballon vorbeifliegt, an dem eine Postkarte befestigt ist. Darauf steht: »Liber Got, mein Papa ist bei dir im Himell – kannst du mir nicht bite einen neuen schikken? Von ganzem Hertzen, deine Luzie in den Wolken.« Als Gabriel diese Worte liest, erwacht ein kleiner Funke des altbekannten Feuers in ihm. Wer ist Luzie und was ist passiert? Die Fragen über die Geschichte hinter dieser besonderen Nachricht zünden bei Gabriel eine Idee. Treten so buchstäblich eine Lawine von Ereignissen los, die nicht nur Gabriels, sondern auch das Leben von Luzie und ihrer Mutter Miriam völlig auf den Kopf stellen werden …
Alte Bekannte
Die Autorin erzählt mit »Luzie in den Wolken« eine weitere Geschichte, die im Hamburger Literatur-Betrieb spielt. Diese Erzählungen sind keine Bücherreihe im klassischen Sinne, sondern die Autorin schreibt einfach im bekannten Umfeld weiter, sodass man auf einige »alte Bekannte« trifft. In diesem Fall sind es der Verleger Jonathan Greif und Hannah Marx, die Kindergärtnerin aus der Rasselbande, welche im Buch »Dein perfektes Jahr« ihre eigenen Abenteuer erleben durften.
Es ist zwar keineswegs notwendig, die vorherigen Geschichten zu kennen, doch persönlich schätze ich es sehr, wenn man erneut auf vertraute Protagonisten trifft und mitverfolgt, wie sich ihr Weg weiter entfaltete.
Die Aspekte des Buchs
Den Schreibstil der Autorin mag ich: Er ist unterhaltsam, äußerst lebendig, man gleitet förmlich leicht durch die Seiten. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Gabriel und Miriam erzählt. Ihre Figuren sind sympathisch und wurden durch die Autorin sehr lebensnah gezeichnet. Man spürt zu Beginn förmlich die dunklen Wolken, die Gabriel auf den ersten Seiten begleiten, und das, obwohl er vermeintlich alles erreicht hat, seinen Erfolg genießen und ein zufriedenes Leben führen könnte. Wäre da nicht …
Oder Gabriels Sidekick und gutes Gewissen Jonathan: Ernsthaft besorgt um den besten Autor seines Verlags und über die fragwürdigen Entscheidungen seines Freundes.
Ebenfalls als gelungen empfand ich die Ausarbeitung der siebenjährigen Luzie: Mit diesem Mädchen gelang es der Autorin auf unaufdringliche Weise, eine ramponierte Kinderseele einzufangen – ein Mädchen, das zwischen Unbeschwertheit, Verlust, Trotz und voller kindlicher Liebe steht.
Ihre Mutter Miriam hingegen trägt ein schweres Los und schwankt zwischen kämpferischem Mut, Trauer und mütterlicher Liebe. Manchmal empfand ich diese Figur als anstrengend – zu naiv, zu ängstlich, zu überfürsorglich. Doch insgesamt gelingt es der Autorin hervorragend, die emotionale Achterbahn einer alleinerziehenden Mutter, gepaart mit der Verzweiflung einer jungen Witwe, widerzuspiegeln.
Diesem Charakter wurde ebenfalls ein Sidekick zur Seite gestellt: die beste Freundin Rebecca.
Rebecca ist liebenswert verrückt und unfassbar optimistisch – eben eine echte Freundin, wie man sie sich wünscht. Und vielleicht wird sie die Hauptprotagonistin des fünften Charlotte-Lucas-Romans, das Potenzial ist da. 😉
Erwartungen werden erfüllt
»Luzie in den Wolken« ist ein waschechter Feel-Good-Roman. Mit Figuren, die alle ihr Päckchen zu tragen haben, aber die Kraft und den Mut zur Weiterentwicklung finden, auch wenn sie manchmal einen heftigen Schubser in die richtige Richtung benötigen.
Kritiker werden anmerken, dass der Verlauf der Geschichte vorhersehbar ist, und ja, wie in allen klassischen Romanzen – sei es filmisch oder literarisch – folgt auch diese Erzählung einer bestimmten Abfolge.
Es handelt sich um eine Erzählung aus dem Genre der romantischen Unterhaltungsliteratur, und meine Erwartungen an das Buch wurden somit erfüllt. Diese Vorhersehbarkeit empfinde ich nicht als Mangel, da der Weg zum großen Finale äußerst kurzweilig und ideenreich gestaltet war.
Mein Highlight waren die vielen philosophischen Einschübe, die zahlreichen liebenswerten Diskussionen und die kleinen Abenteuer der Gemeinschaft, die die gemütlichen Lesestunden auf der Couch auf amüsante Weise versüßten. Und darum geht es doch. Oder?
Mein Fazit
Mit »Luzie in den Wolken« ist Wiebke Lorenz ihrem Stil der Charlotte-Lucas-Romane treu geblieben.
Die Erzählung über die großen und kleinen Wendungen des Lebens ist bezaubernd und könnte auch als Verfilmung wunderbar funktionieren.
Meine Zeit in der »Krümelkiste« mit all ihren liebenswerten »Bewohnern« habe ich genossen und kann den Roman allen Leser:innen deutscher Feel-Good-Literatur absolut empfehlen.
Meine Bewertung

Hinweis: Werbung - Rezensionsexemplar | Vielen Dank an den ATLANTIK Verlag für das Leseexemplar!
ISBN: | 978-3-455-01972-8 |
Sprache: | Deutsch |
Ausgabe | Gebundenes Buch |
Seitenzahl | 528 |
Verlag | Atlantik Verlag | Hoffmann und Campe |
Erscheinungsdatum: | 06.03.2025 |
Ein warmherziger Roman über das Glück der zweite Chance