Novah und der Wolkenbrecher

von D. F. Meyer

Novah und der Wolkenbrecher von D. F. Meyer - Buchcover | Buchblog der Buchleserin

Novah und der Wolkenbrecher

»ICH HABE DICH GERUFEN. DU BIST MEIN GOTT. ALSO TÖTE FÜR MICH!«

Seit mehr als einem Jahr hat Novah schreckliche Albträume und mittlerweile kann sie sich kaum noch erinnern, wie das Leben vor ihnen war. Gerade als ihr Großvater sie endlich in dieses Mysterium einweihen möchte, wird sie ihm entrissen. Nun ist sie auf sich allein gestellt, in einer Welt, die ihr fremd ist. Doch er ist bereit, alles zu tun, um seine Enkelin zurückzubekommen. In seiner Verzweiflung legt er sich sogar mit dem übellaunigen Gott seines Volkes an. Und tatsächlich: Unter Einsatz seines Lebens schließt er einen Pakt mit dem, der eigentlich kein Gott mehr sein will, und gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise voller Wunder und Gefahren. Aber schaffen sie es noch rechtzeitig zu Novah, bevor der Schatten aus dem Norden alles mit Dunkelheit überzieht?

Tauche ein in eine geheimnisvolle Welt, in der vieles nicht so ist, wie es scheint.

Auszug des Klappentexts

Mythen, Götter und die Gier nach Macht: Eine fantastische Reise in ferne Gefilde

Ein paar Worte vorab

»Novah und der Wolkenbrecher« von Dominik F. Meyer habe ich nicht in einer Buchhandlung entdeckt. Auf dieses Buch wurde ich durch die Rezensionsanfrage des Autors aufmerksam.

Regelmäßig lese ich auch Bücher von Self-Publishing-Autoren, aber bespreche längst nicht alle öffentlich. Bereits im Anfrageprozess weise ich darauf hin, dass ich immer authentisch bleibe, an dieser Stelle ausschließlich mein persönliches Leseempfinden niederschreibe und dass jedes Buch, egal ob es als Verlagsveröffentlichung oder im Self-Publishing seinen Weg in den Buchmarkt fand, den gleichen Maßstäben unterliegt.

Nur so kann es funktionieren, auch wenn es dabei für die SP-Autoren etwas unfair anmutet. Warum? Verlagsautoren genießen ein fachmännisches Lektorat und Korrektorat, erhalten ein professionell gestaltetes Buchcover, und es steht dem Buchprojekt ein vielfach größeres Budget für Marketingmaßnahmen zur Verfügung, und vom Zugang zum Buchhandel brauche ich erst gar nicht anfangen.

Deshalb freue ich mich, dass der Autor mir seinen Debütroman anvertraut hat. Ob der Wettbewerb nach dem Motto »Der Kampf zwischen David & Goliath« entschieden wurde, wird sich zeigen …

Der Autor

Der Roman »Novah und der Wolkenbrecher« wurde von D. F. Meyer verfasst. Meyer ist gelernter Zerspanungsmechaniker, arbeitet nebenberuflich als Personal-Trainer und ist mittlerweile als Mitinhaber eines Fitness- und Physiostudios tätig. Trotzdem fand er die Zeit, um seine Story niederzuschreiben und veröffentlichte diese im Self-Publishing. Er lebt mit seiner Familie am Bodensee.

Die Story

Die junge Novah gehört zum Volk der Hajabi, lebt mit ihrem Stamm in der Steppe in Nimatola. Sie wohnt mit ihrem Großvater Ashok zusammen und wird von schrecklichen Träumen gequält. Um ihn nicht zu beunruhigen, versucht Novah diese vor ihm geheim zu halten. Sie hofft, wenn sie am bevorstehenden Ritual der Ahnen teilgenommen hat, dass die Albträume enden. Sie ahnt nicht, dass ihr Großvater längst im Bilde ist und sie nach dem Fest in Ruhe darüber aufklären möchte.
Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: Nach dem Ritual wird die Gemeinschaft angegriffen. Um Novah und seinen Stamm zu retten, vollzieht der Großvater ein verbotenes Ritual und ruft den Gott des Volkes zur Hilfe. Moad stellt sich als übellauniger Geselle heraus, der eigentlich kein Gott mehr sein und seinem Volk nicht mehr dienen will.
Doch dann werden Ashoks geliebte Enkelin sowie die Zwillinge Fillon und Tora entführt. Ohne das Wissen, welche Macht in ihr steckt, ist Novah nun dem Bösen ausgeliefert. Unter Einsatz seines Lebens schließt Ashok einen Pakt mit seinem Gott, und gemeinsam begeben sie sich mit weiteren Mitstreitern auf eine anstrengende Reise voller Abenteuer und Gefahren.
Sie decken unterwegs ein paar verblüffende Wahrheiten auf, finden Freundschaften und erleben die raue, unverfälschte Schönheit ihrer Welt. So beschwerlich die Reise anmutet, sie verlieren niemals ihren Mut und die Hoffnung, wenngleich die Chance auf das Gelingen ihres Vorhabens und die Aussicht auf eine glückliche Heimkehr mit jeder Stunde schwindet.
Finden sie Novah und die Zwillinge, und können sie das Böse bezwingen? Oder ist ihre Welt, wie sie diese einst kannten, für immer verloren?

Der erste Eindruck

Das Buch »Novah und der Wolkenbrecher« ist ein klassischer Fantasy-Roman, und zu gern tauche ich in die Welten dieses Genres ein. Das Buchcover ist richtig gut getroffen. Die Illustration ist sehr stimmungsvoll, und damit schafft das Cover das, was es machen soll: Es macht neugierig auf mehr. Im Zusammenspiel mit dem Klappentext eröffnet das Buchcover den Raum für Neugierde, gepaart mit ersten Überlegungen, wie die Geschichte ausgestaltet sein könnte, auch wenn Götter nicht meine bevorzugten Gesellen in der Literatur sind. Kurz gesagt: Mich hat die Optik des Bucheinbandes überzeugt.

Im Innenteil finden sich weitere Zeichnungen. Gleich auf der ersten Seite ist eine feine zweifarbige Zeichnung eines Flammenauges zu sehen, diese ist ebenfalls sehr magisch und ansprechend.
Alle weiteren Illustrationen sind im Stil einer klassischen Kohlezeichnung gehalten. Zwar wurden sie liebevoll gezeichnet, lösen bei mir aber nicht die gleichen Emotionen und damit keine Begeisterungsstürme aus. Vielleicht, weil durch die Grauweißtönung die Detailtiefe verloren ging, oder weil diese Bilder an sich sehr reduziert sind. Für meinen Geschmack waren sie okay, haben mich aber auch nicht überzeugt oder meine eigenen Vorstellungen beeinflusst.

Alles fügt sich zusammen

Die Handlung von »Novah und der Wolkenbrecher« wird aus wechselnden Perspektiven erzählt.
Mit jedem Kapitel wird ein anderer Teil des Plots beleuchtet und so nach und nach die Stränge der Geschichte verwoben. Diese Erzählweise mag ich sehr gern, weil damit die Neugier aufrechterhalten und der Lesende bei der Stange gehalten wird.

Für mich teilt sich das Buch in drei Teile auf:

Der Einstieg in die Geschichte ist sehr gut gelungen. Man lernt alle relevanten Figuren und das Setting der Handlung kennen, bekommt so ein Gefühl für die Story. Die Ereignisse überschlagen sich in rascher Abfolge, sodass man unweigerlich von der Neugierde gepackt wird und wissen will, wie die Reise für jeden einzelnen Charakter weitergeht.

Der zweite Teil ist der Reise der Gefährten und dem Machtspiel im Hintergrund gewidmet. Hier muss ich zugeben, dass der Part der Reise sich zwar angenehm las, aber selbst die aktionsreichen Passagen mich zwar unterhalten, aber nicht komplett mitgerissen haben.
Spannungsvoller empfand ich die Absätze zum Gegenspieler der Geschichte. Der Einblick in das Machtgefüge, in die Gedankenwelten einiger Figuren und das Kennenlernen weiterer Charaktere gestalten sich für mich abwechslungsreicher, machten neugierig auf mehr.

Der letzte Teil ist der Showdown von »Novah und der Wolkenbrecher«. Hier ist es Meyer gelungen, mich zu überraschen. Mit einer solchen Wendung der Geschichte hatte ich nicht gerechnet.
Doch natürlich ahnte ich aufgrund der stetig schwindenden Seitenanzahl, dass es zur finalen Aufklärung der relevanten Fragen nicht kommen wird. Ein Cliffhanger am Ende ermöglicht ein Fortschreiben der Geschichte. Aus Autorensicht natürlich sehr verständlich, aber leider für mich total unbefriedigend, weil einfach zu viele offene Enden im Wind von Akkat wehen.

Der Roman trägt den Titel »Novah und der Wolkenbrecher«, doch dafür wurde beiden Protagonisten aus meiner Sicht einfach zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, es wurden zu wenige Fragen beantwortet und nicht ausreichend Präsenz gezeigt. Doch dazu später mehr.

Gefährten, Götter und mehr

Der Roman »Novah und der Wolkenbrecher« bietet den fantastischen Figuren eine große Spielwiese. Die Atmosphäre der Story zeigt die Düsternis der unbekannten Bedrohungen, beschreibt daneben auch die hellen Momente von Hoffnung, Freundschaft und den Mut, sich in ein Abenteuer zu stürzen.

Es gibt eine Gruppe von mutigen und äußerst unterschiedlichen Gefährten, magische Kreaturen, eine Vielzahl von Göttern und ein Setting, das weitläufige Ebenen, dichte, gefährliche Wälder, majestätische Berge und tiefe Höhlen beschreibt. Für die Fans von »Herr der Ringe« sind viele Parallelen erkennbar. Das stört mich jedoch nicht, im Gegenteil, es löst eine Vertrautheit aus, sodass es sich ein wenig wie »nach Hause kommen« anfühlt. 😊

Höhen und Tiefen

Der Schreibstil des Autors ist einladend und klar, was das Eintauchen in die Geschichte leicht macht. Allerdings fehlt mir ein wenig die sprachliche Finesse, um die Bilder zum Leben zu erwecken. Diese empfinde ich gerade bei der Fantasy-Literatur essenziell.
Beispielsweise würde es ungemein die Spannung erhöhen, wenn er noch mehr Emotionen und Tiefe in die Figuren und ihre Beschreibungen einbringen würde. Das hält den Spannungsbogen gestrafft und erleichtert die Bindung zu den Protagonisten. Denn leider sind für mich alle Figuren etwas unnahbar und blass geblieben.
Besonders schade empfand ich diese Tatsache bei den titelgebenden Protagonisten. Beide konnte ich kaum greifen: Obwohl gerade diese Charaktere großes Potenzial boten, blieben sie für mich einfach wenig greifbar und konturlos.
Vor allem bei Moad war das besonders schade, denn ich bin ein Fan von Antihelden, und dem Wolkenbrecher hat der Autor eine vereinsamte und liebenswert grummelige Attitüde zugestanden, aber diese herrlichen Eigenheiten wurde für mich zu wenig akzentuiert herausgearbeitet.

Zu Beginn der Geschichte darf man Novah kennenzulernen, dann verschwand sie und damit auch das zarte Band, welches geknüpft worden ist. Später darf man an ihren Erlebnissen teilhaben, aber leider ohne wirkliche emotionale Tiefe, sodass ich nie wirklich eine Verbindung zu dieser Figur aufbauen konnte.

Wie ich schon erwähnt habe, flacht im Mittelteil der Handlung von »Novah und der Wolkenbrecher« die Sogwirkung des Romaneinstiegs ab. Aus meiner Sicht stimmt hier die Balance zwischen Handlung und Beschreibung nicht, etwas mehr Erzähltempo hätte der Story gutgetan, um die Spannung deutlich zu erhöhen. Frei nach dem Motto: »Show, don’t tell.«

Mein Fazit

Der Roman »Novah und der Wolkenbrecher« bietet eine solide Fantasy-Story und ist für Fans von »Herr der Ringe« und »Game of Thrones« ein lesenswertes Buch.

Der Autor zeichnet sich durch einen flüssigen und leichten Erzählstil aus, und so lädt Geschichte dazu ein, weiterlesen zu wollen. Doch aufgrund der angesprochenen Details war das Buch für mich zwar kein Pageturner, aber es hat mich unterhalten.
Daher ich bin neugierig, wie die Geschichte weitergeht, auch weil ich daran glaube, dass die Figuren und der Plot großes Potenzial für eine fesselnde Fantasy-Story bieten. Und natürlich bin ich gespannt, wie der Autor die angesprochenen Aspekte weiter verfeinern wird, und hoffe, dass der 2. Band vielleicht der von mir erhoffte Pageturner wird.

Meine Bewertung

3-Sterne-Bewertung der Buchleserin
Hinweis: Werbung - Rezensionsexemplar
ISBN:978-3-7597-0489-4
Sprache:Deutsch
AusgabeTaschenbuch
Seitenzahl436
VerlagBoD – Books on Demand
Erscheinungsdatum:16.07.2024

Ein High Fantasy Debütroman

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