Das Wunder der kleinen Dinge
von Audrey Burges
Ein modernes Märchen und eine magische Liebes- und Familiengeschichte
Vom Dachboden ihres Häuschens in den Bergen Arizonas verzaubert die 34-jährige Myra tausende Menschen mit ihrem Blog über die „Villa Liliput“. Seit einem Unfall in ihrer frühen Kindheit lebt Myra zurückgezogen und steckt all ihre Zeit und Liebe in das Herrenhaus im Miniaturformat, das ein seltsames Eigenleben zu führen scheint.
Auszug des Klappentexts
Auf der anderen Seite der USA entdeckt der Möbelhändler Alex eines Tages durch Zufall Myras Blog – und ist wie vom Donner gerührt: Bis ins kleinste Detail gleicht das Modell seinem Elternhaus, das seiner Großmutter gehörte, bevor sie vor Jahrzehnten unter mysteriösen Umständen verschwand. Welches Geheimnis vereint die beiden Häuser – und welche Geschichte kann Myra und Alex verbinden?
Eine magische Familiengeschichte – ein zauberhaftes Märchen für Erwachsene.
Bevor wir eintauchen
Das heute besprochene Buch »Das Wunder der kleinen Dinge« von Audrey Burges ist definitiv nichts für Leser von zeitgenössischer, realistischer Literatur.
Dieses Mal gibt es eine Besprechung zu einer Story im Stil des magischen Realismus für all die Lesenden, die gern Realität und Magie nahtlos ineinanderfließen sehen wollen.
Deshalb heißt es jetzt: „Simsalabim“, „Abrakadabra“ und „Bibbidi-Bobbidi-boo“ … aller guten Dinge sind schließlich drei. 😉
Ein magisches Debüt
Mit dem Roman »Das Wunder der kleinen Dinge« legt die amerikanische Autorin Audrey Burges ihr Debüt als Romanautorin vor. Bis dahin hat sie regelmäßig Essays und satirische Texte für verschiedene Magazine geschrieben und zwei Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht.
Geboren und aufgewachsen ist die Autorin in Arizona, lebt jetzt jedoch mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern in Virginia. Und sagt von sich selbst, dass sie nach wie vor die Berge und Schluchten in ihrer Heimat im Herzen trägt, und wenn sie die Augen schließt, kann sie immer noch Ponderosa-Kiefern in der Sonne riechen. Hach …
Ein Haus voller Magie
Der Roman »Das Wunder der kleinen Dinge« erzählt die Geschichte von Myra. Die junge Frau lebt nach einem tragischen Unfall in der Kindheit sehr zurückgezogen in dem Haus, welches ihr Großvater einst erbaute. Dort auf dem Dachboden verbringt sie ihre Tage (und Nächte). Steckt all ihre Zeit und Liebe in ein Herrenhaus im Miniaturformat. Einzig über ihren Blog zur »Villa Liliput« tritt sie mit den Menschen draußen in Kontakt und lässt ihre Follower teilhaben, an der Gestaltung der Villa und ihren Gedanken zum Leben.
Auf der anderen Seite der USA lebt der Möbelhändler Alex. Durch einen Zufall entdeckt er den Blog zur »Villa Liliput« und stellt entsetzt fest, dass das Miniaturhaus seinem Elternhaus – das seiner Großmutter gehörte, bevor sie auf sehr mysteriöserweise verschwand – bis aufs kleinste Detail gleicht. Er ist schockiert. Selbstverständlich will er wissen, was sich dahinter verbirgt. Doch die scheue Myra macht es ihm nicht leicht. Was hat Myra zu verbergen? Warum scheinen die Häuser ein seltsames Eigenleben zu führen? Können die beiden das wundersame Rätsel um das große und kleine Herrenhaus gemeinsam lösen?
Die Magie der Bilder
Mit dem Satz »Es war einmal … ein Haus« beginnt die Erzählung, um Myra und die »Villa Liliput«. Einen treffsichereren Eröffnungssatz hätte der Roman »Das Wunder der kleinen Dinge« nicht haben können. Schließlich stehen – neben den Hauptakteuren Myra und Alex – die beiden Herrenhäuser im Fokus der Geschichte. Mit ganz viel Liebe zum Detail beschreibt die Autorin ganz im Stil eines guten Märchens den Schauplatz ihrer Erzählung. Mit ebenso viel Liebe sind die Figuren mit all ihren Eigenschaften und Besonderheiten ausgestaltet.
Man darf sich als Leser treiben lassen, wird an die Hand genommen und durch diese magische Geschichte geführt. Man darf eine herzerwärmende Story über unerschütterliche Freundschaft, über Selbstvertrauen und Selbstverwirklichung, über die Liebe des Lebens, über tragische Verluste und große und kleine Wunder lesen.
Dabei ist es schon fast unerheblich, dass manche Wendungen vorhersehbar sind und am Ende einige Sachverhalte keine wirkliche Auflösung erfahren.
Die Magie eines modernen Märchens kann nur ihre Wirkung entfalten, wenn man sich ganz darauf einlässt, ohne die Mechanismen zu hinterfragen – nur so bleibt der Zauber ungetrübt, die Illusion bewahrt und eine Enttäuschung erspart.
Der Stil der Autorin hat mir gefallen. Sie schreibt flüssig und leicht. Sie erzählt ihre Geschichte von »Das Wunder der kleinen Dinge« aus zwei Perspektiven, der Gegenwart und in Rückblenden in die Vergangenheit. So blicken wir in Myras Kindheit, aber auch in die Vergangenheit von Alex und seiner Familie.
Die Geschichte von »Das Wunder der kleinen Dinge« ist – wie schon erwähnt – ein modernes Märchen für Erwachsene. Eine Mixtur aus verschiedenen Genres: Sie kombiniert eine Familien- und Liebesgeschichte, mit ein paar Weisheiten zum Leben und einige mystische Momente.
Einen eingefleischten Fantasy-Fan wird die Fantasy-Note nicht überraschen und diese wird eher zu gering wirken. Lesende von klassischer Liebes- bzw. Wohlfühlliteratur könnten hingegen davon möglicherweise abschreckt werden. Es ist ein schmaler Grat, der über Gefallen oder Missfallen entscheidet.
Magie gewinnt
An dem Debütroman »Das Wunder der kleinen Dinge« von Audrey Burges werden all die Lesenden ihre Freude haben, denen das Normale zu langweilig ist.
All diejenigen Menschen, denen ein Buch mit einer Prise Magie den Alltag zu versüßen vermag, und die diese Geschichte als das annehmen, was sie ist: Ein modernes und zauberhaftes Märchen für Erwachsene.
Meine Bewertung
Hinweis: Keine bezahlte Werbung.
ISBN: | 978-3-426-28284-7 |
Sprache: | Deutsch |
Ausgabe | Taschenbuch |
Seitenzahl | 368 |
Verlag | Droemer |
Erscheinungsdatum: | 02.10.2023 |
Ein modernes Märchen für Erwachsene