The Watchers – Wissen kann tödlich sein

von John Marrs

The Watchers - Wissen kann tödlich sein von John Marrs - Buchcover | Buch-Blog der Buchleserin

Sie kennen alle Geheimnisse

Im digitalen Zeitalter sind Informationen wertvoller als Gold. Doch Computer können gehackt und Files gestohlen werden. Nach einem massiven Cyberangriff fürchtet die britische Regierung um ihre Staatsgeheimnisse und entwickelt einen ebenso riskanten wie genialen Plan: die brisantesten Informationen werden offline genommen, in einen genetischen Code umgewandelt und fünf Zivilisten implantiert. Dafür bekommen diese so genannten Wächter die Chance auf ein neues Leben, eine neue Identität und finanzielle Unabhängigkeit. Auf keinen Fall aber dürfen sie Kontakt zueinander aufnehmen, denn gemeinsam kennen sie jede noch so schmutzige Parteiaffäre, die Wahrheit über Lady Di’s Tod und die intimsten Geheimnisse der Queen. Doch jeder der Wächter verfolgt eine eigene Agenda, und schon bald entwickelt das Regierungsprojekt eine Dynamik, in der niemand mehr weiß, wem er eigentlich noch trauen kann …

Auszug des Klappentexts

Wenn Wissen tödlich sein kann. Ein Near-Future-Thriller mit Zukunftsvisionen, die bald Realität sein könnten.

Ein paar Worte vorweg

Der Roman »The Watchers – Wissen kann tödlich sein« ist der dritte Band der Zukunftsbuchreihe von John Marrs.
Die vorherigen Bücher habe ich nicht gelesen, damit entfällt der Vergleich zur Entwicklung bezüglich der Vorgängerwerke. Ob dieser Teil besser oder schwächer ist, diese Beurteilung obliegt anderen. Bei meiner Buchbesprechung beziehe ich mich ausschließlich auf das von mir ausgelesene Werk.

Der Mann hinter der Story

Der Roman »The Watchers – Wissen kann tödlich sein« wurde von dem bekannten Schriftsteller John Marrs verfasst. Der Autor lebt und arbeitet in London. Vor seinem literarischen Durchbruch arbeitete der Autor zwanzig Jahre als freischaffender Journalist. Mit dem Roman »The One« fand das Leben als unbekannter Schriftsteller sein Ende, und das nicht zuletzt durch die Adaption des Werks auf Netflix. Mehr dazu hier.

Die Vita von Marrs hat mich fasziniert. Verschiedenen Interviews habe ich entnommen, dass er sich, einzig geleitet durch seinen starken Willen und dem Glauben an das Potenzial seiner Geschichten, hochgearbeitet hat in die »erste Riege« der Erfolgsautoren.
Seine Karriere startete er als Self-Publisher-Autor, und sein erster Roman wurde unglaubliche achtzig Mal (!) abgelehnt, um zwei Jahre später doch von einem Verlag veröffentlicht und mehr als dreihunderttausend Mal verkauft zu werden. Respekt! Noch etwas Motivation gefällig? Hier geht es zum erwähnten Interview.

Mit dieser Hintergrundgeschichte und meiner Begeisterung für Self-Publisher-Autoren war es konsequent, dass ein Roman von John Marrs auf diesem Buchblog vertreten sein muss. Ist logisch! Oder? 😊

Wertvolle Fracht

Der Autor entführt seine Leser mit »The Watchers – Wissen kann tödlich sein« in eine Zeit, in der Informationen wertvoller sind als Gold. Auf die zunehmende Zahl von Cyberangriffen reagiert die britische Regierung mit drastischen Maßnahmen, d. h., die gesamten Staatsgeheimnisse werden offline genommen, in einen genetischen Code umgewandelt und in Menschen, den Wächtern, implantiert. Ein spezielles Auswahlverfahren und Training soll sicherstellen, dass die geeignetsten Kandidaten gefunden werden. Im Gegenzug wird den Wächtern der Dienst an der Gesellschaft mit einer Chance auf ein neues Leben und finanzielle Absicherung versüßt.
Die beste Vorbereitung nützt nichts, wenn jeder der Auserwählten seinen eigenen Plan verfolgt. Bald weiß niemand mehr, wem er trauen kann, und das Ganze bleibt nicht ohne gravierende Folgen …

Die Perspektive

Die komplexe und detailreiche Story wird aus der Perspektive des jeweiligen Protagonisten erzählt. Damit ist garantiert, dass der Lesende in jede Figur der fünf Wächter eintauchen kann, unabhängig vom Geschlecht oder wie sympathisch der Charakter erscheinen mag. Marrs hat seinen Wächtern eine eigene individuelle Ausstattung angedeihen lassen, sodass man die Figuren ohne jeglichen Zweifel unterscheiden kann und beim stetigen Perspektivwechsel zwischen den Kapiteln sofort die passende Persönlichkeit vor dem inneren Auge präsent hat. Diese rasante Performance mit den Protagonisten zwingt den Lesenden, mit dem jeweiligen Charakter mitzufiebern bzw. mitzuleiden.

Neben dem Spiel mit den unterschiedlichen Wächtern liegt für mich der Reiz dieses Romans eindeutig in den Assoziationen des Autors. Er spricht unangestrengt Themen wie Hacking, Datenspeicherung, Überwachung, Synästhesie usw. an, und es ist ein purer Genuss, seinen in die fesselnde Handlung verpackten Überlegungen und Erklärungen zu folgen.

Das Gesamtpaket

Die Covergestaltung von »The Watchers – Wissen kann tödlich sein« ist so simpel wie gelungen. Ein silbriger Bucheinband mit dunkelgrauer Schriftfarbe und einem auffälligen Kameraauge. Nach dem Motto: »Wir haben dich im Visier.« Mich hat es angesprochen.

Der Aufbau des Romans hat mir gefallen: Marrs hält seine Kapitel kurz, sein Schreibstil ist klasse und die Tonlage seiner Sprache ist gelungen gewählt. Sie sorgt u. a. für das Tempo in der Geschichte. Der Spannungsbogen bleibt durch den Einsatz dieser Stilmittel auf Dauer gespannt, so dass es wenige Phasen zum Durchschnaufen gibt. Mehrmals unterlag ich dem Glauben, dass ich die Story in Gänze erfasst hätte und wüsste, wie der Handlungsstrang endet. Und zack, kommt ein neuer Twist um die Ecke und man muss weiterlesen, weil man wissen will, wie es weitergeht. Ein Werk mit Pageturner-Potenzial?

Ein Einzelroman

Wie eingangs erwähnt, ist der Roman »The Watchers – Wissen kann tödlich sein« der dritte Band der Science-Fiction-Zukunftsreihe des Autors. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Vorgänger Bücher gelesen zu haben, um die Vorgeschichte zu kennen oder um mehr von dem Autor gelesen zu haben. Dem zum Trotz konnte ich ohne die Kenntnis der anderen Bände der Handlung des Romans problemlos folgen und die ideenreiche Story genießen.

Mein Fazit

Der Roman »The Watchers – Wissen kann tödlich sein« von John Marrs kommt aus meiner Perspektive an einen Pageturner heran. Die Handlung ist fesselnd, hat mich hervorragend unterhalten, und das Beste war die geniale Auflösung der Geschichte. Damit steht fest, dass ich garantiert weitere Werke dieses Autors lesen werde. 🙂

Meine Bewertung

5-Sterne-Bewertung
Hinweis: Keine bezahlte Werbung.
ISBN:978-3-453-32137-3
Sprache:Deutsch
AusgabeTaschenbuch
Seitenzahl544
VerlagHeyne
Erscheinungsdatum:16.08.2021

Ein mitreißender Near-Future-Thriller

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