Narrenbraut – Die Erste Tochter (Band 3)
von Katharina Maier
Eine Frevlerin findet sich wieder
Myn steckt fest. Zu spät erkennt sie, dass sie sich zu leicht und zu schnell in ein Schicksal gefügt hat, für das sie nicht gemacht ist. Warum nur kann sie sich nicht in das Leben einer Ehefrau pressen wie jede andere gute Singisin auch?
Während der Planet Singis unter seinem neuen Alleinherrscher scheinbar zur Ruhe kommt, sucht Myn, die Tochter einer verurteilten Ketzerin, verzweifelt nach einer Überlebenstaktik. Doch als der frischgekrönte Feldherr des Wy ihren geliebten Bruder zwangsweise für seine Weltraumarmee rekrutiert, zerbricht etwas in ihr. Die Angst vor dem Tod hat sie in eine ungewollte Ehe getrieben. Doch jetzt? Myn scheint, dass es Schlimmeres gibt als den Tod. Die Mutter ermordet, sie selbst verschachert, ihre Familie zerrüttet … Ihre Fügsamkeit hat nichts davon verhindert. In Myn beginnt sich ein Drache zu regen, der nach Freiheit brüllt. Und dann gibt es da auch noch die Liebe …Ein Planet. Eine Frau. Ein Kampf.
Auszug des Klappentexts
Eine fantastische Fortsetzung einer großartigen Buchreihe
Das Buch “Narrenbraut“ ist der dritte Band der 7-teiligen Buchreihe “Die Erste Tochter“ der deutschen Autorin Katharina Maier. Der Roman wurde erneut im Selbstverlag veröffentlicht und mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Nach Band 1 „Adelsspross“ und Band 2 „Frevlersbrut“ erahnt man eventuell, dass ich inzwischen ein echtes Fangirl von dem rebellischen Trio Myn, Vairrynn und Ftonim geworden bin.
Mit dem Wissen, dass der 4. Band noch in Arbeit ist und vermutlich noch etwas auf sich warten lässt, habe ich mir für den Roman “Narrenbraut“ ganz viel Zeit genommen, um die Geschichte auszukosten. Doch leider war ich viel zu schnell am Ende angelangt und musste mich entsetzt bestätigt fühlen, dass auch dieses Buch mit einem überraschenden Cliffhanger endet.
Wie es weitergeht
Mit dem dritten Band “Narrenbraut“ der Reihe “Die Erste Tochter“ schreibt die Autorin die Geschichte direkt fort. Die Geschwister sind inzwischen erwachsen. Myn (Mynrichwy) steckt fest in der Ehe mit Juffgam Nuggr. Gebunden an einen Mann, für den sie sich, hätte sie als Singisin das Recht dazu, niemals freiwillig entschieden hätte. Diese Situation ist so belastend für Myn, dass sie sich wie gelähmt in dieses ungewohnte Leben fügt.
Doch der frischgekrönte Feldherr des Wy ist noch lange nicht fertig mit der Familie Neoly. Er sorgt dafür, dass Myns geliebter Bruder Vai (Vairrynn) für die Weltraumflotte zwangsrekrutiert wird. Ein weiterer quälender Schicksalsschlag für die Geschwister.
Mynrichwy ist gefangen im Leben einer braven Ehefrau, in einer Rolle, die sie perfekt auszufüllen scheint. Der ältere Bruder und Seelenverwandte ist unerreichbar in den dunklen Weiten des Weltalls unterwegs. Der jüngste Spross der Familie, Mudmal, ist nun aktiv eingebunden in die verpflichtenden Angelegenheiten der adligen Familie.
Einzig ihre Cousine Jemsi und Vairrynns bester Freund Ftonim stehen Myn als Vertraute zur Seite, und selbst dafür muss das Trio auf eine kleine List zurückgreifen, um ihr eine Pause von dem entsetzlichen Schauspiel zu verschaffen. Selbst dieser kleine Lichtblick währt nicht lange. Einige überraschende Geschehnisse im Reich und dem Dasein der Freunde sorgen dafür, dass das Leben plötzlich ganz neue Wege geht.
Wird Myn es schaffen, zu sich selbst zurückzufinden? Welchen Weg schlägt Vai ein, und gelingt es ihm, seinem Bruder die Unterstützung zu gewähren, die er einst dem Großvater versprochen hat?
Mit Pektay Fno, eine sehr attraktive und emanzipierte Buchhändlerin, und dem Musiker Serrn Wottnompek betreten neue geheimnisvolle und reizvolle Figuren das Spielfeld. Auf welcher Seite steht Pektay, und welches Geheimnis verbirgt Serrn?
Eloquenz trifft Fantasie
Mit dem Roman “Narrenbraut“ wird die Handlung der ersten Teile schlüssig fortgeschrieben. Beim Lesen des Buchs beschlich mich das Gefühl, nun direkt in der Geschichte dieser komplexen und überaus exotischen Welt angekommen zu sein.
Die Figuren erhielten den Raum für eine konsequente Weiterentwicklung ihrer Charakterzüge. Außerdem wurde die Handlung schonungslos und stringent fortgeführt, unabhängig davon, ob sich der Lesende dies eventuell harmonischer oder friedvoller wünschte. Nein, hier wird wie im realen Leben kein Wunschkonzert abgehalten. Die Protagonisten müssen ihren Weg gehen, auch wenn dieser steinig und mit dornenbewehrten Ranken umgeben ist.
Dennoch findet sich Platz für eine Vielzahl von Situationen, in denen den liebgewonnenen Charakteren die Zeit zum Durchatmen, zum Sein, zum Nachdenken, zum Lieben und Leben gewährt wird. Diese Szenerien sind äußerst liebevoll und detailliert ausgearbeitet, sodass man diesen Worten mehr als begierig folgt und buchstäblich durch die Buchseiten fliegt.
Immer wieder fragt man sich, wie sich die Ereignisse noch steigern und entwickeln könnten. Natürlich hat man selbst seine Theorien und wird sehr oft doch wieder überrascht, und genau wegen diesem Spiel mit den Emotionen, Bildern und Gedanken gefällt mir diese Fantasy-Reihe so sehr. Ach ja und Fun Fact: Weil die Liebe zum Kaffee zelebriert wird. 😊
Mehr als Science-Fiction
Die Autorin bedient nicht den Mainstream und schreibt dabei sprach- und bildgewaltig, dass es eine pure Freude ist, in diese komplexe und so andersartige Welt einzutauchen.
Außerdem begeistert mich, dass diese komplexe und fantasievolle Welt mit ihren unterschiedlichen Figuren genutzt wird, um ernste Themen wie Frauenrechte, Emanzipation, Gesellschaftsformen und -normen und geschlechterübergreifende Liebe zu bespielen. Völlig mühelos und sprachgewandt werden diese wichtigen Themen in einem anspruchsvollen und dabei sehr unterhaltsamen Roman untergebracht. Chapeau.
Das Wunschkonzert
Meine Begeisterung für dieses Buch ist schon fast überschwänglich zu nennen, so dass ich auch eine kritische Anmerkung fallen lassen muss.
Ich ahnte bereits am Ende des zweiten Bandes, welcher Weg für Myn vorgesehen ist. Deshalb hat es mich überrascht, dass der Klappentext von „Narrenbraut“ bereits so viel von der Handlung verrät. Hier plädiere ich für „Weniger ist mehr“. In dieser Reduzierung verbirgt sich ein Mehr an Spannung für den Lesenden. Deshalb spreche ich mich für einen kürzeren und geheimnisvolleren Klappentext aus.
Der letzte Akt
Das Ende des Buchs “Narrenbraut“ hat mich überrascht und entsetzt zugleich. Jetzt heißt es geduldig sein und hoffen, dass sich alles zum Positiven wendet. Hier bin ich guter Dinge und gespannt, welche neuen Figuren uns begegnen werden. Außerdem treibt mich die Neugierde um, welche Rolle der geheimnisvolle Richard Shelton spielt und wie die Entfaltung von Mudmal fortgeführt wird.
Der Schlusspunkt
Die großartige Fortsetzung “Narrenbraut“ der Buchreihe “Die Erste Tochter“ von Katharina Maier ist ein gelungener Fantasy-Roman mit einem herrlichen und sehr besonderen Setting. Die Autorin hat erneut ihr Können unter Beweis gestellt und schafft es, den Lesenden mit dem packenden Roman in völlig faszinierende Welten zu entführen. Ich freue mich auf mehr!
Meine Bewertung
Hinweis: Werbung - Rezensionsexemplar | Vielen Dank an die Unterstützerin der Autorin für das Leseexemplar!
ISBN: | 978-3-7575-3592-6 |
Sprache: | Deutsch |
Ausgabe | Taschenbuch |
Seitenzahl | 600 |
Verlag | epubli |
Erscheinungsdatum: | 06.04.2023 |
Grandiose Fortsetzung der Science-Fiction-Reihe