The Institution

von Helen Fields

The Institution von Helen Fields | Buchcover

Eingesperrt mit den gefährlichsten Männern der Welt.

In der Parry Institution, einem Hochsicherheitsgefängnis für psychisch kranke Verbrecher, erschüttert ein Schrei die Nacht. Am nächsten Morgen wird die Leiche einer Krankenschwester gefunden, von ihrer kleinen Tochter fehlt jede Spur. Die Uhr tickt, denn das kleine Mädchen kann ohne medizinische Versorgung nur wenige Tage überleben. Die forensische Profilerin Dr. Connie Woolwine ist bekannt für ihre Fähigkeit, sich in die Psyche der Mörder hineinversetzen zu können. Jetzt muss sie sich undercover unter die gefährlichsten Männer der Welt mischen und ihr einzigartiges Gespür einsetzen, um das Mädchen zu finden – bevor es zu spät ist.

Auszug des Klappentexts

Ein Thriller im Gefängnismilieu – düster, packend und sehr nervenaufreibend

Die Autorin Helen Fields war für mich namentlich keine Unbekannte, doch gelesen hatte ich bisher keines ihrer Bücher. Dieses Mal war es anders. Das Cover von „The Institution“ hat mich abgeholt, und der Klappentext hat meine Neugierde endgültig geweckt. Das düstere Setting und eine Ermittlerin, die an ihre Grenzen geht.

Worum es geht

Der Klappentext gibt die grobe Handlung sehr knackig wieder. Man ahnt, was einem präsentiert wird, und doch bietet der Thriller noch einiges mehr.
Im Fokus steht die Profilerin Dr. Connie Woolwine. Ihre Aufgabe ist es, das geraubte Kind zu finden und den Mörder zu identifizieren, und das in einer sehr besonderen Umgebung. Schnell wird klar, ohne Hilfe von außen hätte kein Insasse der Station eine solche Tat vollführen können, doch von außen kommt keiner hinein. Jeder kann beteiligt sein, sie kann niemandem vertrauen. Es geht um Leben und Tod. Die Zeit rennt.

Das Spiel mit der Psyche

Mit dem ersten Satz ist man direkt im Geschehen. Ohne Vorgeplänkel. Die Zeit läuft. Das Buch ist geprägt von den Fragen: Wer? Warum? Wie? Und wo ist das Baby?

Die Atmosphäre ist beklemmend, permanentes Misstrauen, Angst und diese nicht zeigen dürfen, Machtspiele mit den Insassen und dem Personal. Bewohner mit ihren eigenen Geschichten, Taten, die so abartig sind, dass sie selbst nur kurz umrissen schwer zu ertragen sind. Eine Ermittlerin mit Ecken und Kanten und einer eigenen traumatischen Geschichte, welche Konsequenzen für ihre Ermittlungsarbeit hat.
So überschlagen sich die Ereignisse, das Spiel mit den Gefühlen der Hilflosigkeit und Ausweglosigkeit ist sehr nervenaufreibend, und der Blick in die menschlichen Abgründe ist brutal realistisch und erfordert eigentlich eine Trigger-Warnung. Aber „The Institution“ ist nun mal ein Thriller im Gefängnismilieu und keine Heile-Welt-Geschichte.

Was gibt es noch zu sagen?

Der Schreibstil ist mitreißend, die erzeugten Emotionen werden genauso eindringlich transportiert, wie sie von der Autorin erdacht worden sind. Man wird direkt in die Geschichte gezogen und kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Fairness halber muss ich jedoch anmerken, dass ich mich relativ früh in der Geschichte dabei ertappt habe, wie ich über einen für mich etwas unlogischen Aspekt beim Ermittlungsansatz nachgedacht habe. Die für mich durch die Logiklücke ausgelöste Verwunderung wurde tatsächlich etwas später in der Handlung aufgegriffen und in die Geschichte eingearbeitet. Das mag manch einen irritieren, aber für mich war das am Ende so in Ordnung.

Besonders angesprochen haben mich der Einblick in die Psychoanalyse während der Gespräche mit den Insassen und der Wechsel der Perspektiven, wenn diese die Gelegenheit bekamen, ihre Geschichte zu erzählen. Ebenso interessant für die Handlung war der Blick aus der Sicht der „Gäste“ der Station auf die Betreuer bzw. Wärter. Diese ganz verschiedenen Sichtweisen, Gesprächssituationen und die daraus resultierenden Hintergrundinformation mögen für manche auf Kosten der Spannung gehen. Für mich jedoch waren sie gelungen umgesetzt. Sie gönnen interessante Einblicke, bieten gelungene Dialoge und lassen etwas Zeit zum Durchatmen, bevor das Tempo wieder zuschlägt.

Aufgrund der Konstellation der verdeckten Ermittlung blieb Connies Partner im Handlungsverlauf eher farblos. Ab und zu durfte er mit ermitteln, seine Sorgen und Gedanken zum Fall äußern, und es wurde sogar ein kleiner Einblick in seine Vergangenheit gewährt. Natürlich ist dies seiner Positionierung in der Handlung geschuldet, aber ich hoffe, dass er beim nächsten Fall einen etwas aktiveren Part als Sidekick von Connie bekommt.

Mein Fazit

Der Thriller „The Institution“ ist ein Buch, das man nicht so einfach aus der Hand legen kann. Der Thriller hat mich gepackt, weil er sehr gut ausgearbeitet wurde. Man spürt bei jeder Zeile die Leidenschaft der Autorin für ihr Handwerk. Sie hat es geschafft, dass ich bis zum Showdown nicht sicher bezüglich der Täter war und hat mich mit dem Rätselraten richtig gut unterhalten. Jetzt bin ich gespannt, wie es mit dem Ermittlerteam weitergeht.

Meine Bewertung

4 Sterne Bewertung der Buchleserin
Hinweis: Keine bezahlte Werbung
ISBN:978-3-423-26376-4
Sprache:Deutsch
AusgabeTaschenbuch
Seitenzahl480
Verlagdtv Verlagsgesellschaft
Erscheinungsdatum:16.11.2023

Ein Thriller im Gefängnismilieu

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert