Das Mädchen, das in den Wellen verschwand

von Axie Oh

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand von Axie Oh | Buchcover

Zwischen Sturm und Schicksal

Jedes Jahr wüten in Minas Heimat tödliche Stürme. Und jedes Jahr wird das schönste Mädchen in die Fluten geworfen. Denn eines Tages, so die Legenden, soll die wahre Braut des Meeresgottes auserwählt werden und den Unwettern ein Ende bereiten. Doch dieses Jahr greift Minas Bruder in das Ritual ein und gerät dabei in Lebensgefahr. Um ihn zu retten, opfert Mina sich freiwillig. Im Reich der Geister stellt sie allerdings fest, dass auf dem Meeresgott ein Fluch liegt. Und ihr nur dreißig Tage bleiben, um ihn zu brechen und die Stürme für immer zu beenden …

Auszug des Klappentexts

Eintauchen in die koreanische Mythologie und eine Welt voller Magie und Fantasy

Relativ neu auf meinem Stapel ungelesener Bücher war der Fantasy-Roman „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“. Dieses Buch hatte ich mir gewünscht, denn einen Fantasy-Roman mit asiatischen Mythen und Sagen hatte ich noch nicht gelesen, doch schon einige Anime-Filme gesehen. So war Anfang der 2000er der Animationsfilm „Chihiros Reise ins Zauberland“ in den Kinos, und ich habe ihn geliebt. Und jetzt entdeckte ich dieses Buch und musste es unbedingt lesen.

Ein Debüt mit Erfolg

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Jugendroman aus der Feder der koreanisch-amerikanischen Autorin Axie Oh. Die Schriftstellerin wurde in New York geboren und wuchs in New Jersey auf. Später studierte sie Koreanische Geschichte und Kreatives Schreiben. Den ersten Entwurf von „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ hatte sie während ihres Masterstudiengangs verfasst und prompt einen New York Times-Bestseller hingelegt. Respekt, davon träumen garantiert Millionen Autoren weltweit. Zur richtigen Zeit, die richtige Geschichte gepaart mit Können und etwas Glück, und schon klappt es mit dem Erfolg. Hach …

Sagen, Mythen und Magie

Worum es in dem Buch geht, muss ich hier nicht wiederholen, denn der Klappentext umreißt die Handlung hervorragend. Mehr muss man vor Beginn des Lesens nicht wissen, denn wenn der Klappentext nicht neugierig gemacht hat, dann lasst es lieber.
Es wird mystisch in einer Welt voller Magie, dazu etwas romantisch, und die Dramatik und die Moral der Geschichte kommen natürlich nicht zu kurz. Weil ich alte Sagen und Mythen so spannend finde, hat mich die Story von „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ definitiv angesprochen. Die Geschichte ist nicht komplett der Fantasie der Autorin entsprungen, sie hat die Inspiration dazu in einer koreanischen Sage um Shim Cheong gefunden.
Sie hat sich der Sage wunderbar angenommen und einen temporeichen, mitreißenden und sehr magischen Jugendroman kreiert.
Wer wissen möchte, wie die klassische koreanische Volksgeschichte bis heute noch erzählt wird, kann es hier nachlesen: Die Geschichte von “Shim Cheong” Allerdings empfehle ich, um die Spoiler-Gefahr zu bannen, vorher den Roman von Axie Oh zu lesen. 😊

Frauenpower und viel Fantasy

Mir hat es ein riesiges Vergnügen bereit, diesen Fantasy-Roman zu lesen. In diese Handlung einzutauchen war definitiv wie Urlaub vom Alltag. Kaum hat man eine Zeile gelesen, wurde man ganz magisch in die Geschichte hineingezogen. Die Bilder wurden farbenfroh, man spürt fast die Feuchtigkeit des dichten Nebels, das kalte Wasser des Meers auf der Haut und den Atem des Drachens im Nacken. Und ja, in dieser Geschichte gibt es einen Drachen, obwohl die Handlung im Reich des Meeresgottes spielt. Neugierig?
Besonders gefallen hat mir, dass die eigentlichen Helden der Geschichte nicht die Götter und Fabelwesen, sondern die weiblichen Wesen waren. Da gibt es z. B. die Großmutter, die ein Vorbild für Mina ist und deren Geschichten sie so gern lauscht, und auch die 16jährige Mina selbst, zwar noch sehr jung an Jahren, aber voller Mut und Leidenschaft, um für Ihre Familie zu kämpfen und bereit eigene Opfer hinzunehmen.

Mein Fazit zum Buch

Der Fantasy-Roman mit dem etwas sperrigen Titel „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ ist ein wirklich tolles Jugendbuch. Das Cover ist wunderschön, detailverliebt, kunstvoll und spricht nicht nur Jugendliche an. Die Fantasy-Geschichte ist mitreißend, kurzweilig und der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen, perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt. Im Bereich der Fantasy-Jugendliteratur ist dieser Roman für mich ein Lesehighlight in diesem Jahr.

Meine Bewertung

5-Sterne-Bewertung
Hinweis: Keine bezahlte Werbung
ISBN:978-3-7432-1709-6
Sprache:Deutsch
AusgabeTaschenbuch
Seitenzahl384
VerlagLoewe
Erscheinungsdatum:19.07.2023

Koreanische Mythologie trifft auf Fantasy

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