Neues Zuhause gesucht

Platzmangel und seine Lösungen

Jeder Viel-Leser kennt das Problem. Trotz einer ausgefeilten Stapeltechnik reicht der Platz im Regal nie. Ein möglicher Lösungsansatz: Ein neues Regal muss her. Doch auch hier kommt man irgendwann ans Limit. Der Raum in der Wohnung für all die Lieblinge wird knapp. Na ja, der Fernseher könnte noch weichen, aber das erzeugt in der Regel ein sehr lautes Veto der Mitbewohner. Okay, der Kasten darf bleiben. Doch Umziehen ist ebenso wenig eine Option wie keine Bücher zu kaufen.

Also muss man sich trennen. Von einigen Büchern und nicht von den Mitbewohnern.
Meine Strategie: Für jedes neue Exemplar muss ein bereits gelesenes Buch weichen. Das ist wirklich hart. Ernsthaft, richtig hart. Doch leider auch unausweichlich, will man noch einigermaßen gemütlich wohnen und es sich nicht mit seinen Lieben verscherzen. 😊

So lautet das Motto nun: „Neues Zuhause gesucht“

Lieblingsbuch oder nicht

Es gibt Menschen, die sortieren ihre Bücher nach Farben, andere nach den Genres, und ich sortiere nach meinen eigenen Kriterien. Zum einen danach, ob ich das Buch schon gelesen habe oder nicht. Diese Bücher haben ihre besonderen Plätze in meinem Zuhause, denn das Regal dazu ist leider schon voll. Ups! Und hier wird nichts aussortiert. Gar nichts. Keine Chance!
Ansonsten wird immer danach entschieden, ob mir das Buch gefallen hat oder nicht, bzw. ob es bleiben darf oder irgendwann weiterziehen muss. Meine absoluten Lieblingsbücher – das sind die, welche ich bereits mehrmals gelesen habe – werden mit mir alt und faltig.
Alle anderen dürfen Wege in neue Hände finden. Immer in der Hoffnung, dass sie ebenso gern gelesen werden wie von mir, so besteht für jede Geschichte die Chance, doch noch ein Lieblingsbuch zu werden. Der Gedanke gefällt mir.

„Neues Zuhause gesucht“ – Meine Wege zur Lösung

Mit den Jahren haben sich so vier Strategien etabliert, mit denen ich meine Bücher auf Reisen schicke.

Tauschgeschäfte

Zum einen tausche ich mit ebenso Lesebegeisterten. Allerdings ist meine liebste Lesefreundin ans andere Ende des Landes gezogen, so dass die Büchertauschnachmittage vorerst seltener geworden sind.

Kreislaufwirtschaft

Aktuelle Geschichten gebe ich über rebuy zurück in den Kreislauf. Auf dieser Plattform können gebrauchte Bücher aus den Bereichen Belletristik und auch Sachbücher verkauft werden. Das ist ziemlich einfach. Man scannt mit der App den Barcode bzw. die ISBN und bekommt einen Preis genannt. Diesen Angebotspreis kann man nicht verhandeln, sondern nur entscheiden, ob man verkauft oder nicht. Dann wird das Buch in die Versandbox gepackt, und ab geht die Post. Der Erhalt wird von rebuy bestätigt und wenige Tage später bekommt man den Gutschriftsbetrag aufs Konto. Wirklich sehr einfach in der Abwicklung.
Das einzige Manko ist, dass die Bücher, die eventuell ein paar Monate älter und keine Bestseller sind, schnell nur für Cent-Beträge angekauft werden, obwohl sie im Verkauf sehr viel teuer über die Theke gehen. Das nennt sich wohl Markwirtschaft.

Kleinanzeigen & Co.

Neben rebuy gibt es noch andere Plattformen wie z. B. momox usw. So stelle ich meine Schätze manchmal auch bei kleinanzeigen.de zur Weitergabe ein. Hier ist im Verkaufsfall die Marge zwar höher, aber ebenso der Aufwand, und nicht jedes Buch findet einen Interessenten. Wenn es klappen sollte, kommt man direkt mit den anderen Lesern in Kontakt, und das gefällt mir sehr.

Es braucht mehr Bücherschränke!

Funktionieren alle beschriebenen Wege nicht, dann füttere ich gerne die öffentlichen Bücherschränke, bevorzugt natürlich die Schränke in meiner Heimatregion. Und oft nehme ich eine Bücherkiste mit in den Urlaub, um sie dort zu verteilen. Ich stelle mir dann immer vor, wer wohl eins meiner Bücher mitnimmt und für ein paar Stunden seine Zeit mit den mir bereits bekannten Helden verbringt. Überlege, ob das Buch vielleicht ebenso verschlungen oder gar ein neues Lieblingsbuch wird. Richtig schöne Gedankenspiele.

Leider gibt es bei der Bücherschrankmethode das Problem, dass ganz schlaue Zeitgenossen die guterhaltenen Bücher mitnehmen und später selbst verkaufen. Es ist zwar nicht verboten, aber widerspricht der Idee des Bücherschranks.

Und ist mir auch schon so passiert:

In Überlingen am Bodensee hatte ich einige sehr auffällige Bücher ins Regal der Seepromenade gestellt, wenige Minuten später waren Sie weg, und meine Freude war groß.

Bis zu dem Moment, als ich „meine“ Bücher (sie hatten markante Markierungen) für einen kleinen Preis in einem Secondhandladen wieder entdeckte. Krass!

Buchblog der Buchleserin | Bücherschrank
Buchleserin | Bücherschrank

Seitdem signiere ich die Bücher, welche ich nach dem Motto „Neues Zuhause gesucht“ auf Reisen schicke mit dem Text „Auf Reisen geschickt am … und in …! Viel Spaß beim Lesen und späteren Weitergeben!“

Also wer ein solches Buch findet: Gerne lesen, erneut beschriften und auf Reisen schicken.

Buchblog der Buchleserin | Neues Zuhause gesucht
Buchblog der Buchleserin | Bücher

Platzmangel und seine Lösungen | Bücher auf Reisen

2 Comments

  1. hach ja..
    in Ermangelung von Platz in den Bücherregalen stapeln sie sich jetzt in einer Ecke
    in zweier oder dreier Reihen bis zur Decke
    und trotzdem werde ich immer wieder schwach 😉
    allerdings kaufe ich meist Mängelexemplare da ich mir die teuren Bücher nicht leisten kann
    natürlich überlege ich auch schon wie ich Bücher wieder los bekomme
    Bücherschränke sind meist so voll dass da kaum noch was rein passt
    und es kann durchaus passieren dass ich wieder neue mit heim nehme 😉
    ich habe schon überlegt Bücherpakete zu verkaufen.. z.B. jeweils 3 Stück damit sich das Porto auch lohnt
    naja.. irgend eine Lösung muss irgendwann her ..
    denn ich habe noch Bücher von der Wohnungsauflösung meines Vaters
    aber die sind ausgelagert
    dein Blog gefällt mir
    liebe Grüße
    Rosi

    1. Hallo liebe Rosi,
      herzlichen Dank für dein tolles Feedback und es freut mich riesig, dass dir mein Blog gefällt. Es steckt ja immer viel Herzblut in dem jeweiligen Blog. 🙂
      Mängelexemplare finden sich inzwischen reichlich in meinen Bücherregalen, denn inzwischen ist ein Buch fast ein echter Luxusartikel geworden. Grundsätzlich verstehe ich natürlich, dass auch hier die Preise steigen (müssen), dennoch kann ich jeden Leser verstehen, der jetzt zweimal überlegt, ob er ein oder gleich zwei Bücher kauft. Die Idee mit den Bücherkisten hatte ich auch schon, aber habe noch nicht die Zeit dafür gefunden.
      Ich freue mich, dass du meinen Blog entdeckt hast, und demnächst surfe ich auf einen Gegenbesuch bei dir vorbei. 🙂
      Liebe Grüße

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