Waldfeder

von Tobias Heuer

Waldfeder von Tobias Heuer | Buchcover

Coming-of-Age Roman mit einer Prise Magie

Der 16-jährige Quinn, Sohn eines Apfelbauern, wird in der Schule schwer gemobbt. Dass er seit einem unerklärlichen Vorfall im vergangenen Jahr fliegen kann wie ein Vogel, hat er bisher erfolgreich geheim gehalten. Eines Tages wird er nach einem missratenen Flugversuch von der bezaubernden Emily überrascht, die neu in der Schule ist. Sie ist ihm merkwürdig zugewandt und Quinn ist skeptisch. Was hat das alles auf sich? Wo kommt Emily plötzlich her? Und wieso ist sie so ungewohnt freundlich zu ihm?

Auszug des Klappentexts

Flieg, wie eine Feder im Wind

Ein Selfpublisher-Roman und die Bedeutung

Bei dieser Buchbesprechung wird das Werk „Waldfeder“ von Selfpublisher-Autor Tobias Heuer besprochen.

Aufgrund der Erfahrungen meines schreibenden Lieblingsmenschen weiß ich, wie schwer es ein Autor ohne einen aktiven Verlag im Rücken hat.

Hierbei ist es unerheblich, ob die Geschichte bestmöglich umgesetzt wurde, der Handlungsverlauf packend, die schriftstellerische Qualität anspruchsvoll ist und ob der Roman ein Lektorat und ein Korrektorat durchlaufen hat. Was zählt, ist die Tatsache, dass man kein Verlagsautor ist.
Ohne einen renommierten Verlag wird ein Selfpublisher nur mit einer Portion an Glück und viel Ausdauer seinen Weg in den stationären Buchhandel finden.

Wenigen Glücklichen war dieser Erfolg – der Sprung aus dem Online-Buchhandel hinein in die Buchläden der Innenstädte – vergönnt. Bekannte Beispiele sind Nele Neuhaus, Catherine Shepherd oder Marah Woolf und das ist noch nicht die ganze Liste.

Daher teilen sich die meisten freien Autoren das Schicksal, dass ihre Werke kaum gefunden und die Geschichten von einer geringen Anzahl von Personen gelesen werden. Das hat zur Folge, dass manche Perlen unentdeckt bleiben. Wie schade.

Ein Jugendbuch mit einer Prise Magie

Der Roman „Waldfeder“ ist ein Jugendbuch, welches sich einem zentralen Thema im Leben Heranwachsender widmet. Es geht um Mobbing und die Art, wie der Protagonist Quinn tagtäglich diese Qual erlebt bzw. damit umgeht. Keine unproblematische Themenstellung. Mittels der Prise an Magie, welche die Geschichte umrahmt, ist es gelungen, die Schwere der Thematik abzufedern.
Quinn leidet, und alle sehen weg. Erst als eine neue Schülerin in die Klasse kommt, die ihr eigenes Päckchen geschnürt bekam, findet er seine Kraft und den Mut, sich zu behaupten.
Neben diesem Part der Geschichte wird sein Geheimnis des Fliegens thematisiert, und das mit ungeahnten Folgen.

Eine Erzählung wie ein Flügelschlag

Der Schreibstil ist angenehm. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist durch die bildhafte Sprache perfekt auf die jugendliche Zielgruppe zugeschnitten.
Ich wage die Mutmaßung, dass sich mit dem Thema »Mobbing« viele Personen identifizieren können, denn dieser hässliche Menschenzug ist nahezu zum »Volkssport« ausgeartet und ist daher verbreiteter, als man vermutet.

Im Hinblick auf die Zielgruppe überzeugte die Erzählweise, obwohl manche Aktionen bzw. Reaktionen des Handlungsverlaufs mich mehr Hintergrundhandlung haben vermissen lassen. Möglicherweise liegt dies an meinem persönlichen Anspruch an eine Geschichte, und andere Leser stört es kaum.
Hervorheben möchte ich, dass man einen tieferen Einblick in die Gedankenwelt von Quinn erhielt, und diese Komponente rundet die Handlung ab.

Insgesamt war es ein leiser und stimmungsvoller Jugendroman, welchen ich gern gelesen habe und dem jüngeren Publikum empfehlen kann.

Meine Bewertung

Hinweis: Keine bezahlte Werbung
ISBN:9-783347-790346
Sprache:Deutsch
AusgabeTaschenbuch
Seitenzahl284
Verlagtredition
Erscheinungsdatum:27.11.2022

Coming-of-Age Roman mit einer Prise Magie

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