Wilde Jagd

von René Freund

Wilde Jagd von René Freund | Buchcover

Wilde Jagd in Stein am Gebirge

In Stein am Gebirge scheinen alle alles zu wissen. Und eisern zu schweigen. So kommt es Quintus Erlach zumindest vor. Der Philosophieprofessor will den Sommer im Haus seiner Kindheit verbringen, da weder seine Frau noch seine Tochter derzeit mit ihm zu tun haben wollen. Gerade fürs Hundesitting ist er noch gut genug, und beim Spazierengehen lernt er Evelina kennen. Sie kommt aus der Slowakei und pflegt den alten Zillner, nachdem dessen frühere Pflegerin spurlos verschwunden ist. Evelina und Quintus wollen herausfinden, was mit ihr passiert ist. Aber haben sie sich mit den Zillners, denen das ganze Dorf gehört, womöglich einen zu mächtigen Gegner ausgesucht?

Auszug des Klappentexts

Ein Philosophieprofessor und ein Dorf voller Rätsel

Ein Krimi oder nicht? Das ist die Frage.

Die eigentliche ist jedoch die Frage: Ob ein Roman über einen verlassenen 53-jährigen Philosophieprofessor, der zurückzieht ins verfallene Elternhaus, dessen Tochter ihn anschweigt, in Gesellschaft eines schnarchenden Hundes, der nicht einmal ihm gehört, das Potenzial für ein witziges, überaus geistreiches und dazu noch packendes Buch liefern kann? Die Antwort ist für mich eindeutig.
Der erfolgreiche Autor René Freund hat mit seinem Roman „Wilde Jagd“ spielendleicht ein solches Werk hervorgebracht. Ob der Schreibprozess spielendleicht für ihn war, vermag ich nicht zu sagen. Was ich kundtun kann ist, dass das Buch sich leicht und sehr unterhaltsam las.

Die philosophische Aufarbeitung

Man spürt es beim Lesen der ersten Zeilen sofort. Hier war ein erfahrener Schreiber am Werk. Ein Literat, dem die Philosophie alles andere als fremd ist. Im Gegenteil. Er scheint es zu lieben, mit ihr zu spielen, er versteht es, sie geschickt in die Handlung zu verweben. Ein Beobachter der Gesellschaft, der seine Mitmenschen und ihre Marotten bestens kennt. Mit ihren Stärken und Schwächen spielt, und es vorzüglich vermag, deren mannigfaltige Eigenheiten in Szene zu setzen.

Wer ist René Freund? Er ist ein erfolgreicher Autor und Übersetzer. Studierte Philosophie, Theaterwissenschaft und Völkerkunde und arbeitete als Dramaturg am Theater. Dieser reiche Schatz an Erfahrung aus seinen Studien und der Arbeit am Theater bilden die Basis für seinen famosen Roman „Wilde Jagd“

Die Schwächen und Macken

Wie aus den bisherigen Rezensionen bekannt sein sollte, schreibe ich gern über die von mir gelesenen Werke unter meiner persönlichen Auflage, so wenig wie möglich von der Geschichte zu verraten. Das ist oft eine echte Gratwanderung. Tänzelnd auf der Kante des Grants, versuche ich hier von diesem Buch zu erzählen.

Quintus Erlach ist ein sympathischer Charakter. Gebeutelt von einem gewaltigen Fehler, gequält von seiner größten Schwäche und dabei herrlich naiv für einen Prof. Dr. der Philosophie. Beim Inbusschlüssel und Stanleymesser braucht er Hilfe. Bekennender Fan von Kurt Gödel und seinen Geistern, ruhesuchend und trotz alledem diskutierfreudig und selbstredend Kenner der Schriften von Platon, Kant, Hobbes, Schopenhauer usw.. All das fließt ganz nebenbei in die Geschichte um das zu lösende Rätsel in Stein am Gebirge ein. Unterstützt wird der zerstreute Professor von seinem Hund und einigen verschrobenen und undurchsichtigen Gesellen aus dem Dorf, sodass sich Quintus mehrmals die Frage stellt: Wer ist Freund und wer der Feind?

Mein Fazit zum Roman

Ob das Buch „Wilde Jagd“ von René Freund ein Krimi ist oder nicht, das darf der Leser selbst herausfinden. Was ihn erwarten wird, ist ein wahrhaft unterhaltsamer und kurzweiliger Roman mit mehr als einer ernsten und philosophischen Note. Eine vorzügliche Lektüre.

Meine Bewertung

5-Sterne-Bewertung
Hinweis: Keine bezahlte Werbung.
ISBN:978-3-552-07367-8
Sprache:Deutsch
AusgabeTaschenbuch
Seitenzahl288
VerlagZsolnay, Paul
Erscheinungsdatum:24.07.2023

Packend, geistreich und untermalt mit feinen Details

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