Der Store

von Rob Hart

Der Store von Rob Hart | Buchcover

Der Store

Der Store liefert alles. Überallhin. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Aber alles hat seinen Preis.

Paxton und Zinna lernen sich bei Cloud kennen, dem weltweitgrößten Onlinestore. Paxton hat einen Job beim Sicherheitsdienst bekommen. Zinnia arbeitet im Lager. Die beiden kommen sich näher, obwohl sie ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Sie ahnen nicht, wie weit das Unternehmen geht, um die perfekte Welt von Cloud vor Gegnern zu schützen.

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„Der Store“ von Rob Hart beschreibt die Welt in einer – vermutlich – nicht allzu fernen und gar nicht so abwegigen Zukunft: Umweltzerstörung und Klimawandel haben weite Teile der Erde unbewohnbar gemacht, Regierungen haben an Einfluss verloren, die wahre Macht geht von Megakonzernen aus. Einer davon ist „Der Store“, ein Online-Riese, der auf Knopfdruck alles in rasender Geschwindigkeit zum Konsumenten bringt. Der Preis dafür ist ein Massensterben mittlerer und kleinerer Unternehmen und besonders des Einzelhandels. Firmengründer Gibson, einer der drei Erzähler im Roman, stellt sich vor diesem Hintergrund als Heilsbringer dar: Die optimierten Prozesse und Beschaffungswege sind bis ins Äußerste nachhaltig gestaltet und haben die weitere Zerstörung des Planeten zwar nicht gestoppt, aber zumindest verlangsamt.

Die beiden anderen Erzähler, Zinnia und Paxton, erhalten eine Anstellung beim Store, sie als Läuferin im Lager, er im Sicherheitsteam. Sie haben äußerst unterschiedliche Motive für ihre Bewerbung. Ihre Ziele verfolgen sie zunächst getrennt voneinander, kommen sich währenddessen jedoch näher.

Monopolisierung und wechselnde Perspektiven

Der Roman „Der Store“ spinnt den Faden um die Monopolisierung des Handels weiter und ist mit der geschilderten Welt manchmal bedrückend nah am Jetzt. Diese Ausgangssituation stellt einen interessanten Rahmen für einen spannenden Plot dar, den der Autor in großen Teilen auch abliefert.

Die wechselnden Erzähler lassen den Leser deren Charaktere und Beweggründe besonders in den ersten zwei Dritteln gut verstehen und vermitteln die Zwiespältigkeit des Themas. Welche Opfer sind zu bringen, wenn das Wohl von Millionen Menschen auf dem Spiel steht? Und wie weit ist der Einzelne zu gehen bereit? Die Handlungen der Protagonisten sind nachvollziehbar, wenn mir auch beim Lesen keiner wirklich ans Herz wachsen konnte. Zinnia ist mir über weite Strecken zu kalt und abgebrüht, Paxton hingegen bringt zu wenig Leidenschaft und Härte mit, besonders wenn man den Grund für seine Anstellung beim Store betrachtet. Insofern geraten die genannten ersten zwei Drittel ab der Hälfte auch etwas lang und hätten die eine oder andere Straffung gut vertragen. Stattdessen wären für mich weitere Beschreibungen der Welt außerhalb des Stores interessant gewesen, da fehlten mir sozusagen Teile der Welt, in der sich die Geschichte bewegt.

Die Geschwindigkeit nimmt zu

Auf den letzten 200 Seiten kommt die Story dann in Fahrt, es kommt zu einigen unerwarteten Entdeckungen und Ereignissen, die fesselnd dargestellt werden und das Buch doch fast noch zu einem Pageturner werden lassen. Allein, ich hätte mir diese Spannung durchgängig oder wenigstens früher im Buch gewünscht. Die Auflösung ist leider nicht so überraschend wie die genannten Ereignisse und hätte für den angekündigten Thrill durchaus dramatischer ausfallen können. Gut, hier lassen sich Autor und Verlag eventuell die Option auf eine Fortsetzung offen.

Mein Fazit zum Buch

Trotz all dieser Kritikpunkte gebe ich 4 Sterne, weil mich die Grundidee gepackt hat und diese im Roman „Der Store“ erlebbar wird. Der Schreibstil ist, wenn auch nicht auf ganz hohem Niveau, sehr angenehm und flüssig.

Meine Bewertung

Hinweis: Keine bezahlte Werbung
ISBN:978-3-453-27230-9
Sprache:Deutsch
AusgabeGebundene Ausgabe
Seitenzahl586
VerlagHeyne
Erscheinungsdatum:02.09.2019

Erschreckend realistisch, und doch wurden nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft

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